Pathologischer Hufrollenbefund
Abhängig von der pathologischen Veränderung werden unterschiedliche Beschläge angebracht, die zur Linderung und zum besseren Auf- und Abfußen führen. Zu berücksichtigen sind außerdem immer auch die Haltungsbedingungen.
Herzeisen
Das Herzeisen mit offener Zehe bewirkt eine Verschiebung der Tragfläche in den posterioren (hinteren) Hufbereich. Die offene Zehe ermöglicht das leichte Abfußen. Das Herzeisen hat seine volle Funktion im weichen Boden.
In der Seitenansicht erkennt man, dass diese besondere Eisenform ihren Vorteil in der posterior kurzen Gestaltung hat. Bei Pferden mit starkem Untertritt kann dadurch das Risiko, das Eisen abzutreten, vermindert werden.
Aluminium-Stegeisen
Das Stegeisen verhindert ein tiefes Einsinken des posterioren Hufbereichs in den Boden. Der materialbedingt leichtere Beschlag verringert bei Pferden mit viel Knieaktion den Schmerz, der durch die Vorwärtsbewegung des Fußes entsteht.
In der Seitenansicht erkennt man die starke Zehenrichtung, die bereits im Beschlag berücksichtigt wurde. Hierdurch wird das leichte Abfußen gewährleistet.
Eiereisen mit offener Zehe
Das Eiereisen verhindert durch die posterior geschlossene, lange Form noch besser das tiefe Einsinken in den Boden.
Das Eiereisen ist im posterioren Bereich länger. Es ist für Pferde mit flacher Winkelung geeignet, da hier der Hufrollenbereich im weichen Boden besonders gestützt wird.
Central-Support-Hufeisen
Das Central-Support-Eisen verhindert im weichen Boden den Druck auf die Eckstreben und den darüberliegenden Hufrollenbereich.
In Kombination mit einem weichen Polster erzielt der Beschlag die beste Druckminderung im Hufrollenbereich.
Der zentrale Bereich des Beschlags lässt im harten und weichen Boden eine horizontale Rotation des Hufes zu. Die das Strahlbein umgebenden Bänder werden dadurch entlastet.
Die offene Zehe erleichtert das Abfußen und vermindert dadurch den Schmerz, der beim Abfußen durch die Dehnung der tiefen Beugesehne an der Hufrolle ausgelöst wird.